Faszientherapie

Faszien sind „ ein großes Netzwerk, das als Teil des körperweiten Spannungsübertragungsystems  gilt“ ( Schleip et al., 2012 ).

Sie sind definitionsgemäß eine „ Weichgewebekomponente des Bindegewebssystems, die den ganzen menschlichen Körper durchdringt.  Diese Faszien spielen eine Schlüsselrolle in der Dynamik des Bewegungsapparates: Dank ihrer Fähigkeit, sich spontan an Belastung oder Dehnung anzupassen, tragen sie entscheidend zu Stabilität und Beweglichkeit bei“ ( Faszien in Sport und Alltag, riva Verlag 2016, Nymphenburger Straße 86, 80638 München, Robert Schleip und Amanda Baker, Stephen Much, Myofasziale Kraftübertragung, Kapitel 2, Seite 25 ).

Die Einführung der muskulären Elastographie konnte nachweisen, daß sich pathologische myofasziale Triggerareale gerade um Faszienstränge gruppieren ( Bild 1, M. infraspinatus links, vor Stoßwellentherapie, Praxis Dr. Klinger, 20.06.2017, 17 Uhr 05, Patient mit Schmerzen in der Schulter- und BWS-Region links ).

Vor der Faszientherapie

Das schwarz-weiße Ultraschall-B-Bild zeigt das Fasziengewebe als scheinbar unauffällig weiße Platte, die rechtsseitige Aufnahme offenbart die tatsächliche Ursache der Schmerzen des betroffenen Patienten im Bereich der Brustwirbelsäule und der Schulterregion: die gesamte Faszienloge wird als ausgedehntes, rotmarkiertes ( die muskelverkürzenden Triggerpunkte darstellendes Areal ) dargestellt, welche als Ursache der Schmerzsituation dadurch eindeutig festgemacht werden kann.

Vor der Faszientherapie

Sieht man sich die nach der Stoßwellentherapie ( 6000 Ultraschallstöße, Intensität 4, Stoßwellengerät Dornier Aries )  aufgenommene Bildsequenz ( Bild 2, M. infraspinatus links, Praxis Dr. Klinger,  20.06.2014, 17 Uhr 15, Patient mit Schmerzen in der Schulter- und BWS-Region links ).  ) an, so zeigt das schwarz-schweiße B-Bild, exakt wie vor Therapie, genau dieselbe scheinbar unauffällige weiße Faszienplatte, wobei die muskuläre Elastographie einen ganz anderen Eindruck hinterläßt: das ursprünglich rotmarkierte Konglomerat hat sich weitgehend aufgelöst und läßt zwar noch vereinzelt rote Bereiche erkennen, die allerdings wesentlich weniger kompakt anmuten als in der vor Beginn der Stoßwellentherapie angefertigte Aufnahme und eher einer losen Ansammlung von Inseln gleichen als einer festgefügten Kontinentalplatte.
Tatsächlich wird hier gezeigt, wie hochenergetischer Ultraschall das pathologische verkürzte und den Schmerz des Patienten auslösende myo-fasziale Gewebe von dieser Geißel der verkürzten, unelastischen, von myofaszialen Triggerpunkten durchsetzten Muskelareale befreit.

Folge ist eine Beweglichkeitsverbesserung in der betroffenen Schulterregion und eine subjektiv spürbare Schmerzreduktion für den Patienten.